Carport begrünen: Einfache Anleitung für Gartenliebhaber
April 1, 2025Immer mehr Menschen entdecken die Dachbegrünung als charmante Möglichkeit, ihr Zuhause naturnah zu gestalten. Besonders für Stadtbewohner bietet ein Gründach nicht nur optische Reize, sondern auch ökologische Vorteile.

Ein begrüntes Dach schützt vor Hitze und verbessert das Regenwassermanagement. Zudem wirkt es wie ein natürlicher Luftfilter. Wer seinen Stellplatz verschönern möchte, findet hier eine schrittfür-Schritt-Anleitung – inklusive Tipps zu Förderungen.
Für statisch geprüfte Lösungen lohnt sich der Blick auf spezielle Systeme wie Optigrün. Diese machen die Umsetzung auch für Laien einfach.
Schlüsselerkenntnisse
- Dachbegrünung verbindet Ästhetik mit Nutzen.
- Gründächer mildern Hitze und speichern Regenwasser.
- Stadtbewohner profitieren von besserer Luftqualität.
- Statikgeprüfte Systeme sorgen für Sicherheit.
- Fördermöglichkeiten reduzieren die Kosten.
Warum Sie Ihren Carport begrünen sollten
Gründächer sind die perfekte Symbiose aus Nutzen und Ästhetik. Sie verwandeln einfache Flächen in lebendige Ökosysteme – und das direkt über Ihrem Auto.
Ökologische Vorteile eines Gründachs
Ein begrüntes Dach bindet nicht nur CO₂, sondern speichert bis zu 90% des Regenwassers. Das entlastet Kanäle und mindert Überschwemmungsrisiken. Zusätzlich filtert es Feinstaub aus der Luft.
Das Substrat wirkt wie eine natürliche Klimaanlage. Im Sommer sinkt die Temperatur darunter um bis zu 40°C. Über 420 Sedum-Arten bieten zudem Lebensraum für Wildbienen und Schmetterlinge – pro Quadratmeter finden bis zu 15 Insektenarten Nahrung.
Praktische Nutzen für Sie und Ihr Grundstück
Die Schutzfunktion ist enorm: Die Dachabdichtung hält durch die Begrünung bis zu doppelt so lange. Hagel und UV-Strahlen werden abgefangen, was Reparaturkosten spart.
In Städten wie Dortmund reduzieren Gründächer sogar die Niederschlagsgebühren um 30%.
„Die Verdunstungskühlung schafft im Sommer ein angenehmes Mikroklima“,
bestätigt ein Stadtplaner.
Nicht zuletzt überzeugt der jahreszeitliche Blütenwechsel. Von zartem Rosa im Frühling bis zu warmem Rot im Herbst – Ihr Dach wird zum Blickfang.
Carport begrünen: Intensive oder extensive Dachbegrünung?
Nicht jede Dachbegrünung passt zu jedem Gebäude – die Unterschiede sind entscheidend. Bei Stellplätzen kommt es auf Gewicht, Pflege und die richtige Art der Bepflanzung an. Hier erfahren Sie, welche Variante zu Ihrem Projekt passt.

Extensive Begrünung: Ideal für Carports
Diese substratschicht ist nur 6–12 cm hoch und wiegt 30–50 kg/m². Perfekt für leichte Konstruktionen! Sedumpflanzen brauchen kaum Pflege und überstehen Trockenheit.
Systeme wie Optigrün-Extensivsubstrat Typ E sind einfach zu verlegen. Die Dränmatten speichern Wasser und schützen die Dachhaut. Einmal angelegt, hält die Fläche Jahre.
Intensive Begrünung: Aufwand und Möglichkeiten
Hier sind bis zu 100 cm höhe möglich – aber das Gewicht steigt auf 300–1.000 kg/m². Sträucher oder kleine Bäume brauchen regelmäßige Wartung.
Wichtig: Vorher unbedingt die Statik prüfen! Nur starke Träger halten diese Last. Dafür bieten sich kreative möglichkeiten wie Dachgärten.
| Kriterium | Extensiv | Intensiv |
|---|---|---|
| Substrathöhe | 6–12 cm | bis 100 cm |
| Gewicht | 30–50 kg/m² | 300–1.000 kg/m² |
| Pflegeaufwand | gering | hoch |
| Kosten | niedrig | hoch |
Für Schrägdächer bis 45° gibt es rutschfeste Systeme. Die extensive Variante spart langfristig 50% Unterhaltskosten.
Statik und Dachneigung: Was Sie vor der Begrünung prüfen müssen
Bevor Sie Ihr Dach begrünen, sollten Sie zwei wichtige Faktoren prüfen: die Tragfähigkeit und die Neigung. Nur so vermeiden Sie spätere Schäden und sichern den Erfolg Ihres Projekts.

Wie viel Gewicht hält Ihr Dach aus?
Extensive Begrünung wiegt bis zu 170 kg/m² – inklusive Regenwasser. Nicht jedes Dach trägt diese Last. Beispielsweise hält das Modell Nadia 28 nur 120 kg/m².
Checkliste zur Statik:
- Wurde die Tragfähigkeit vom Hersteller bestätigt?
- Gibt es DE-konforme Berechnungen (Dauer: 3–4 Wochen)?
- Ist eine Nachrüstung mit Stahlträgern nötig?
Ein Fall aus Münster zeigt: Ungeprüfte Statik führte zu Rissen im Dachstuhl. Professionelle Prüfung spart langfristig Kosten.
Die Rolle der Dachneigung
Flache Dächer (0–5°) sind ideal. Bei 5–15° benötigen Sie eine Absturzsicherung. Ab 15° wird es komplex – hier sind Sonderkonstruktionen nötig.
| Neigungsgrad | Maßnahmen |
|---|---|
| 0–5° | Keine Zusatzmaßnahmen |
| 5–15° | Rutschsicherung erforderlich |
| 15–45° | Spezielle Systeme wie Kiesfangleisten |
„Bei Pultdächern sind Kiesfangleisten Pflicht – sonst rutscht das Substrat ab.“
Mit diesen Informationen wählen Sie die passende Größe und Art der Begrünung. So wird Ihr Dach zum sicheren Ökosystem.
Schritt für Schritt: So bauen Sie Ihr Gründach auf
Ein grünes Dach selbst anzulegen, ist einfacher als gedacht. Mit der richtigen Planung und hochwertigen Materialien verwandeln Sie Ihre Dachfläche in ein lebendiges Ökosystem. Folgen Sie dieser Anleitung für ein erfolgreiches Projekt.

Materialien und Vorbereitung
Starten Sie mit einem Optigrün-Bausatz. Er enthält alle 8 Komponenten – von der Dränmatte bis zum Filtervlies. Wichtig: Prüfen Sie die Dachhaut auf Schäden.
- Werkzeug: Rechen, Schutzhandschuhe, Teerschweißbrenner.
- Zeitaufwand: 2–3 Tage für 20 m² in Eigenleistung.
Schutzschichten verlegen
Beginnen Sie mit der Wurzelschutzbahn. Legen Sie diese mit 15 cm Überlappung aus. Achten Sie auf saubere Kanten bei Dachabläufen – hier hilft ein Spezialmesser.
„Die Folienüberlappung verhindert späteres Verrutschen.“
Drainage und Substrat auftragen
Die Dränschicht besteht zu 70% aus Blähton. Sie leitet überschüssiges Wasser ab. Darauf kommt das Substrat (6–12 cm hoch).
| Schicht | Material | Dicke |
|---|---|---|
| Dränage | Blähton | 3–5 cm |
| Substrat | Mineralische Mischung | 6–12 cm |
Bepflanzung und Anwachsphase
Setzen Sie Pflanzen wie Sedum oder Hauswurz. In den ersten 3 Wochen täglich 5 l/m² bewässern. Danach reduzieren – die Pflanzen sind anspruchslos.
Tipp: Nutzen Sie vorkultivierte Matten für schnelles Ergebnis. Sie wachsen bereits nach 4 Wochen fest.
Die besten Pflanzen für Ihr Carport-Gründach
Sedum, Hauswurz und Kräuter – diese Pflanzen überzeugen auf Gründächern. Sie sind robust, benötigen wenig Pflege und schaffen Lebensraum für Insekten. Ob sonnig oder schattig: Mit der richtigen Auswahl gedeiht Ihr Dach in jeder Lage.

Sedum: Der Klassiker für extensive Begrünung
Sedum reflexum ist winterhart bis -25°C und blüht von Juni bis August. Die dickblättrigen Pflanzen speichern Wasser und überstehen Trockenphasen. Ideal für flache Dächer!
Mit 60% Sedum im Bepflanzungsplan sichern Sie eine ganzjährige Bedeckung. Kombinieren Sie verschiedene Arten wie Sedum album (weiß) und Sedum spurium (rot) für Farbvielfalt.
Hauswurz und Steinbrech: Robust und pflegeleicht
Sempervivum-Hybriden gibt es in 5.000 Sorten – von 1 bis 15 cm Durchmesser. Sie bilden Rosetten und vermehren sich selbst. Perfekt für steinige Substrate!
Saxifraga (Steinbrech) wächst sogar in 2.800 m Höhe. Die Polsterpflanzen brauchen kaum Wasser und lockern das Substrat auf. Ein Muss für alpine Dachbegrünungen.
Kräuter und Gräser für mehr Vielfalt
Thymian serpyllum duftet nicht nur, sondern zieht Bienen an. Für norddeutsches Klima eignen sich spezielle Saatgutmischungen mit heimischen Gräsern.
„Vermeiden Sie invasive Arten wie Goldruten – sie verdrängen heimische Pflanzen.“
Pflegetipp: Schneiden Sie im Frühjahr und Herbst zurück. So fördern Sie neues Wachstum und verhindern Wildwuchs.
Förderung und finanzielle Unterstützung für Ihr Projekt
Wer sein Dach begrünen möchte, kann auf finanzielle Unterstützung zählen. Vom Bund bis zur Kommune gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Kosten zu senken. So wird Ihr Vorhaben nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich attraktiv.

Kommunale Förderprogramme im Überblick
Viele Kommunen bezuschussen Gründächer. In Dortmund erhalten Sie beispielsweise 30€ pro Quadratmeter – bis zu 50% der Kosten. Ähnliche Programme gibt es in Berlin, München und Hamburg.
Die Anträge stellen Sie meist beim Umweltamt. Oft reicht ein formloser Schreiben mit Kostenaufstellung. Einige Städte verlangen Nachweise zur Substratschichtdicke. Hier helfen Musterformulare vom BuGG (Bundesverband GebäudeGrün).
Staatliche Zuschüsse und KfW-Kredite
Der Bund fördert über die KfW-Bank. Programm 430 bietet 20% Zuschuss, maximal 10.000€. Für größere Flächen lohnt sich der BAFA-Zuschuss (BEG EM) mit bis zu 12.000€.
Wichtig: Die Anträge müssen vor Projektstart gestellt werden. Die Bearbeitung dauert 4–6 Wochen. Im Förderatlas des BINE-Informationsdienstes finden Sie aktuelle Informationen.
„In Osnabrück sparte ein Bauherr 1.200€ bei 40 m² – dank kommunaler Förderung.“
Steuertipp: Die Kosten können Sie als ökologische Gebäudeoptimierung absetzen. Lassen Sie sich dazu von einem Steuerberater beraten.
Mit diesen Förderungen wird Ihr grünes Dach noch bezahlbarer. So leisten Sie einen Beitrag zum Umweltschutz – und sparen dabei.
Fazit: Ihr grüner Carport als Beitrag zur Nachhaltigkeit
Mit einem Gründach schaffen Sie mehr als nur eine optische Aufwertung. Sie verbessern das Mikroklima, sparen Kosten und schützen die Umwelt – eine Win-win-Situation.
Sieben Vorteile auf einen Blick: weniger Hitze, bessere Luft, längere Dachlebensdauer, niedrigere Regengebühren, Fördergelder, Artenvielfalt und steigende Immobilienwerte.
Die Zukunft gehört grünen Flächen: Bis 2025 planen 15 Städte eine Dachbegrünungspflicht. Starten Sie jetzt und profitieren Sie frühzeitig.
Kombinieren Sie Ihr Projekt mit einer PV-Anlage für zusätzlichen Eco-Bonus. Oder initiieren Sie Nachbarschaftsaktionen – gemeinsam macht es mehr Spaß!
Tipp: Nutzen Sie unsere kostenlose Statikberatung unter 030 233 267 170. So wird Ihr Beitrag zur Nachhaltigkeit sicher und einfach.